Soziologie
ist ein Pflichtfach der Ausbildungsrichtung Sozialwesen in der 12. Jahrgangsstufe und wird zwei Stunden in der Woche unterrichtet.
Das Unterrichtsfach Soziologie
„Die soziale Welt ist eine Bühne, eine komplizierte Bühne sogar, mit Publikum, Darstellern und Außenseitern, mit Zuschauerraum und Kulissen und mit manchen Eigentümlichkeiten, die das Schauspiel dann doch nicht kennt.“ (Goffman)
Im Fach Soziologie geht es im Sinne Goffmans eben darum, diese soziale Welt zu ergründen. Dabei gilt:
„Soziologie ist nicht die Lehre vom ersten Blick, sondern die Lehre vom zweiten Blick.“ (Niklas Luhmann)
Die Soziologie dient nicht nur dazu, die Gesellschaft zu beobachten. Vielmehr hat sie zum Ziel, Veränderungen der Gesellschaft mit wissenschaftlichen Methoden zu beschreiben, diese mit Theorien zu begründen und daraus Schlussfolgerungen für ein gelingendes Zusammenleben zu entwickeln. Wesentlich ist dabei die Perspektivendifferenz: In unserer komplexen Gesellschaft stehen unterschiedliche Lebensauffassungen nebeneinander, die integriert werden müssen.
Das Unterrichtsfach Soziologie ist Pflichtfach der Ausbildungsrichtung Sozialwesen in der 12. Jahrgangsstufe. Im Unterricht geht es darum, einen soziologischen Blick zu entwickeln: Die Schülerinnen und Schüler analysieren Gegebenheiten in der Gesellschaft und nehmen dabei unterschiedliche Perspektiven ein, um das Erleben und Verhalten der beteiligten Individuen zu verstehen, zu deuten und zu werten. Sie folgern und planen daraus Möglichkeiten für ein gelingendes Zusammenleben.
- Individuum in der Gesellschaft: Sozialisation, primäre und sekundäre Sozialisationsinstanzen, soziales Handeln (z.B. Weber und Goffman) und soziale Rolle, Individualisierung (z.B. Beck)
- Handeln in sozialen Gruppen: soziale Gruppe als System, Phasen der Gruppenentwicklung (z.B. Tuckman), Gruppenprozesse, Macht, funktionale Differenzierung (z.B. Nassehi) und Perspektivendifferenz
- Heterogenität in der Gesellschaft: Begriff Gesellschaft, soziale Ungleichheit (z.B. Bourdieu), Macht und Herrschaft (z.B. Weber), empirische Methoden
- Wandel der Gesellschaft: Bereiche, Ursachen und Folgen gesellschaftlichen Wandels, soziologische Theorie, Leben in der sich verändernden und veränderbaren Welt